Moskaus Albtraum: Chinas Banken drehen Putin den Geldhahn zu!

Montag, 15.07.2024
Autor: Red. MR

Russlands wirtschaftliche Abhängigkeit von China wächst

Seit dem Beginn des Ukraine-Krieges und den darauf folgenden westlichen Sanktionen hat sich Russland zunehmend auf China als wirtschaftlichen Partner verlassen. Die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern intensivierten sich rapide, mit einem Anstieg des bilateralen Handelsvolumens um 30 % auf 190 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023. China wurde zum wichtigsten Abnehmer russischer Rohstoffe und gleichzeitig zum Hauptlieferanten für Konsumgüter und Technologie. Diese Entwicklung schien zunächst Putins Strategie zu bestätigen, die westlichen Sanktionen durch eine Neuausrichtung nach Osten zu umgehen.

Chinesische Banken ziehen die Bremse

Trotz der offiziellen Rhetorik der »grenzenlosen« Freundschaft zwischen Moskau und Peking zeigen sich nun erste Risse in dieser Allianz. Führende chinesische Banken haben begonnen, die Finanzierung russischer Importe drastisch einzuschränken. Berichten zufolge haben große staatliche Banken wie die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) und die Bank of China ihre Kreditlinien für russische Unternehmen um bis zu 90 % reduziert. Diese Maßnahmen betreffen insbesondere den Handel mit Konsumgütern, Elektronik und Automobilteilen – Bereiche, in denen Russland stark von chinesischen Lieferungen abhängig ist.

Hintergründe der chinesischen Zurückhaltung

Die Gründe für Chinas vorsichtigere Haltung sind vielschichtig. Einerseits fürchten chinesische Finanzinstitute selbst ins Visier westlicher Sekundärsanktionen zu geraten. Die USA haben wiederholt gewarnt, dass Unternehmen, die Russland bei der Umgehung von Sanktionen unterstützen, mit Konsequenzen rechnen müssen. Andererseits spiegelt diese Entwicklung auch Chinas strategisches Kalkül wider: Peking möchte seine wirtschaftlichen Beziehungen zum Westen nicht gefährden und gleichzeitig vermeiden, als zu enger Verbündeter Russlands wahrgenommen zu werden.

Auswirkungen auf die russische Wirtschaft

Die Drosselung der Finanzierung durch chinesische Banken trifft die russische Wirtschaft hart. Schätzungen zufolge könnten die russischen Importe aus China im laufenden Jahr um bis zu 40 % einbrechen. Dies würde nicht nur zu Engpässen bei wichtigen Gütern führen, sondern auch die Inflation in Russland weiter anheizen. Bereits jetzt berichten russische Unternehmen von Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Komponenten und Waren aus China. Die russische Zentralbank warnt vor möglichen Produktionsausfällen in verschiedenen Sektoren, falls keine alternativen Lieferanten gefunden werden.

Putins verzweifelte Suche nach Alternativen

Angesichts dieser Entwicklung sucht die russische Führung fieberhaft nach Alternativen. Versuche, den Handel mit anderen Partnern wie Indien, Iran oder Türkei auszubauen, zeigen bisher nur begrenzte Erfolge. Diese Länder können weder in Bezug auf Volumen noch auf technologisches Niveau die entstandene Lücke vollständig füllen. Zudem steht Russland vor der Herausforderung, neue Zahlungswege zu etablieren, da viele internationale Banken weiterhin zögern, Transaktionen mit russischen Unternehmen abzuwickeln.

Geopolitische Implikationen

Die Zurückhaltung chinesischer Banken hat auch geopolitische Auswirkungen. Sie unterstreicht Chinas pragmatischen Ansatz in den internationalen Beziehungen und seine Bereitschaft, eigene wirtschaftliche Interessen über politische Allianzen zu stellen. Für Putin bedeutet dies eine zunehmende Isolation auf der internationalen Bühne. Die Hoffnung, China könnte als verlässlicher Partner die Auswirkungen westlicher Sanktionen vollständig abfedern, erweist sich als trügerisch.

Ausblick: Russlands wirtschaftliche Zukunft am Scheideweg

Die aktuelle Entwicklung stellt Russland vor enorme Herausforderungen. Ohne den vollen Zugang zu chinesischen Importen und Finanzierungen wird es für die russische Wirtschaft zunehmend schwierig, die strukturellen Probleme zu überwinden. Experten prognostizieren, dass das russische BIP im kommenden Jahr um bis zu 5 % schrumpfen könnte, wenn keine neuen Handelspartner oder Finanzierungsquellen gefunden werden. Putin steht vor der schwierigen Aufgabe, entweder einen Weg zur Normalisierung der Beziehungen zum Westen zu finden oder die wirtschaftliche Autarkie Russlands voranzutreiben – beides Optionen, die mit erheblichen Risiken und Kosten verbunden sind.

 

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