Klimawandel fordert Tierpfleger heraus: Neue Aufgaben in Zoos und Wildparks

Donnerstag, 04.07.2024
Autor: Red. MR

Der Klimawandel stellt nicht nur die Tierwelt vor große Herausforderungen, sondern auch diejenigen, die sich um sie kümmern. Tierpfleger in Zoos und Wildparks sehen sich zunehmend mit neuen Aufgaben konfrontiert, die direkt mit den Auswirkungen der globalen Erwärmung zusammenhängen.

Eine der Hauptaufgaben, die Tierpfleger heute bewältigen müssen, ist die Anpassung der Lebensräume der Tiere an die sich verändernden klimatischen Bedingungen. In vielen Regionen führen häufigere Hitzewellen und längere Trockenperioden dazu, dass Gehege umgestaltet und mit zusätzlichen Schattenplätzen sowie Wasserstellen ausgestattet werden müssen. Für Arten aus kälteren Regionen werden vermehrt Kühlsysteme installiert, um ihnen auch an heißen Tagen ein angenehmes Umfeld zu bieten.

Auch die Ernährung der Tiere muss angepasst werden. Tierpfleger arbeiten eng mit Veterinären und Ernährungsexperten zusammen, um Futterpläne zu entwickeln, die den veränderten Bedürfnissen der Tiere in einem wärmeren Klima gerecht werden. Dabei geht es nicht nur um die Zusammensetzung der Nahrung, sondern auch um die Fütterungszeiten, die oft an kühlere Tagesabschnitte angepasst werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Beobachtung und Dokumentation von Verhaltensänderungen bei den Tieren. Tierpfleger fungieren als wichtige Schnittstelle zwischen den Tieren und der Forschung. Ihre Beobachtungen helfen Wissenschaftlern, die Auswirkungen des Klimawandels auf verschiedene Arten besser zu verstehen und Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

Zudem übernehmen Tierpfleger verstärkt eine Rolle in der Umweltbildung. Viele Zoos und Wildparks haben ihre Bildungsprogramme erweitert, um Besucher über den Klimawandel und dessen Auswirkungen auf die Tierwelt zu informieren. Tierpfleger sind oft an vorderster Front dieser Bemühungen und teilen ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit den Besuchern.

Die Arbeit der Tierpfleger umfasst auch die Vorbereitung auf Extremwetterereignisse. In Regionen, die von Überschwemmungen oder Stürmen bedroht sind, müssen Evakuierungspläne erstellt und regelmäßig geübt werden. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit mit Katastrophenschutzbehörden und anderen Einrichtungen.

Nicht zuletzt sind Tierpfleger zunehmend in Artenschutzprogramme eingebunden. Der Klimawandel bedroht viele Arten in ihren natürlichen Lebensräumen, und Zoos spielen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung bedrohter Populationen. Tierpfleger sind maßgeblich an der Zucht und Pflege dieser Arten beteiligt und tragen so zum Erhalt der Biodiversität bei.

Die neuen Herausforderungen erfordern von den Tierpflegern eine ständige Weiterbildung und Anpassung ihrer Fähigkeiten. Viele Einrichtungen bieten inzwischen spezielle Schulungen an, die sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Tierpflege befassen.

Trotz der zusätzlichen Belastungen sehen viele Tierpfleger ihre erweiterten Aufgaben als Chance, aktiv zum Umwelt- und Artenschutz beizutragen. Ihr Engagement und ihre Expertise sind entscheidend, um die ihnen anvertrauten Tiere bestmöglich durch die Herausforderungen des Klimawandels zu begleiten und gleichzeitig wichtige Erkenntnisse für den Schutz von Wildpopulationen zu gewinnen.

 

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